Pinsel Poeten

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Fehmarn-Farben: ocker, blau und grün

Der Müller ist gespannt auf den Kunstmaler Ernst Ludwig Kirchner, der sich angekündigt hat, um die Mühle zu malen.

Kirchner kommt aus Berlin und bringt eine junge Dame mit.

Mit dem Müller-Gruß „Glück to“ lädt der Müller zum Besuch der Mühle ein.

Zum Bild:

Die Windmühle erscheint in der typischen Fehmarn-Farbigkeit: ocker, grün und blau, die in Flächen angelegt, die Leinwand gliedert. Die malerischen Qualitäten weisen es als ein Werk höchster Zeichenkunst aus, deren Beherrschung Kirchners besonderes Anliegen war.

Die üppige Vegetation im Vordergrund scheint sich im Wind zu wiegen und verleiht dem Gemälde einen starken Spannungsbogen, der lässt zudem die Mühlensegel und das Mühlrad, blau mit schwarzem Konturstrich gerahmt, in Bewegung denken. Trotz des dynamischen Gestus zeichnet sich diese Darstellung durch einen starken Ausdruck und eine Ausstrahlung der Leichtigkeit und Unbeschwertheit aus, welche die Fähigkeit des Künstlers, die Essenz eines Augenblickes einzufangen, zur Geltung bringt.

Zur Mühle:

Die Segelwindmühle „Jachen Flünk“ wurde 1787 erbaut.

Fehmarnsches Getreide wurde hier zu Grütze und Graupen vermahlen und in die nordischen Länder exportiert.

Auf den sechs Böden der Holländerwindmühle befindet sich heute ein sehr schönes Museum.

„Jachen Flünk“ ist heute die älteste Windmühle in Schleswig-Holstein, die komplett erhalten und voll funktionstüchtig ist.

Hereinspaziert!

1913
Windmühle auf Fehmarn

von der Heydt-Museum, Wuppertal

Ernst Ludwig Kirchner (1880 – 1938)

Bildrechte: Getty-Images