Pinsel Poeten

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Der runde Horizont

Nach vier Jahren kommt Ernst Ludwig Kirchner 1912 zum zweiten Mal wieder nach Fehmarn.

Mit seiner neuen Liebe Erna Schilling wohnt er in diesem Sommer zum ersten Mal am Leuchtturm Staberhuk bei der Familie des Leuchtturmwärters Lüthmann.

Zum Bild:

Das Gemälde „Leuchtturm Staberhuk“ wird auf den ersten Blick vom mittig gesetzten, gelben Leuchtturm mit seinen blassroten Nebengebäuden dominiert. Die Gebäude stehen in einem lauten gelben Halbrund, das mit einem Küstensaum abschließt. Dahinter liegen das Meer und der düstere blauschwarze Himmel, jeweils getrennt durch einen halbrunden starken schwarzen Konturstrich.

Der Kosmos, dargestellt als Rund, vereint den Menschen mit der Natur und diese Vision von Einheit, sucht Kirchner in der Ursprünglichkeit der Insel Fehmarn, am Leuchtturm Staberhuk.

Der halbrunde, mehrfach gestaffelte Hintergrund vertieft zudem die Fluchtpunktperspektive, ein bevorzugtes Motiv in Kirchners Ölmalerei, der Grafik und seinen Zeichnungen.

1912
Leuchtturm Staberhuk

Carnegie Museum of Art, Pittsburgh: Patrons Art Fond

Ernst Ludwig Kirchner (1880 – 1938)

Bildrechte: Carnegie Museum of Art, Pittsburgh